Kulturinformationen Baumschule
Um kompakte und stabile Pflanzen zu produzieren empfiehlt es sich die Lüftungen weitestgehend zu öffnen. Je kühler die Hortensien kultiviert werden, desto stabiler der Aufbau und desto intensiver ist die Ausfärbung. Frost muss allerdings verhindert werden.
Die Lüftungstemperatur sollte der nächtlichen Durchschnittstemperatur angepasst werden. Die maximale Differenz sollte ca. 5-8°C nicht überschreiten. Das heißt, ist die durchschnittliche Nachttemperatur bei ca. 5°C sollte Tagsüber spätestens ab 10-12°C die Lüftung geöffnet werden. Liegt die Differenz zu hoch fördern wir das Längen-wachstum unnötig und die Hortensien werden weicher im Aufbau.
Es ist ebenfalls wichtig darauf zu achten das unnötige Feuchtigkeit abgelüftet wird. Sollten in einer kalten Zeit die Lüftungen geschlossen bleiben empfiehlt es sich bei hoher Luftfeuchtigkeit diese 1 bis 2 mal am Tag abzulüften, da sonst ebenfalls ein weicher langer Pflanzenaufbau die Folge ist.
Das Substrat sollte eine grobe Struktur haben und sehr Luftdurchlässig sein. Alle großen Substratlieferanten haben fertige Hortensienmischungen, wir empfehlen auf diese zurückzugreifen. Fragen Sie hierzu am besten direkt einen unserer Außendienstler, die jeweils ebenfalls Substrate anbieten und die Anforderungen an ein Hortensien-Substrat kennen.
Das Substrat sollte mit ca. 3,0kg/m³ Osmocote Exact Standard (15-9-12-2,5Mg) 5-6M und 200g/m³ Micromax (Spurenelemente) aufgedüngt werden.
Für blaue Hortensien sollte der pH-Wert auf ca. 4,5-4,8 eingestellt werden und eventuell 1kg/m³ Al Sulfat mit eingemischt werden oder man taucht die Hortensien vor dem Topfen in einer Al Sulfat Lösung.
Für rote, rosa und weiße Hortensien darf kein AL-Sulfat verwendet werden und der pH-Wert sollte auf 5,5 eingestellt werden.
In diesem Jahr liegen wir mit dem PH-Wert der Blauen Hortensien bei 4,2. Wir empfehlen daher eine einmalige Düngung mit AL-Sulfat von 1,5% ( 15g/L Wasser) vor dem Topfen der Hortensien.(Konzentrationen bitte nur bei AL-Sulfat anwenden nicht bei Kalialaun!). Es ist auch möglich die Hortensien vor den Topfen in einer Stammlösung zu tauchen, es ist nur zu beachten, das das Laub und die Knospen mit klarem Wasser abgespült werden.
Die Nachdüngung sollte nur nach Abstimmung mit einem Berater der Firma ICL erfolgen, da auch die Wasserqualitäten eine große Rolle spielen können.
Lässt die technische Ausstattung es zu die Hortensien flüssig nachzudüngen mittels Dosatron oder EC-Geregelter Düngung empfehlen wir zu Beginn der Kultur (nach dem Einwurzeln in den Container) mit Universol weiß (15-0-19-2Mg) je nach Bedarf ca. 1-2 Mal pro Woche mit 1,0g/l zu Düngen. Universol weiß kann auch nach jeder 2-3 Düngung durch Universol orange (16-5-25-3,4Mg) ersetzt werden.
Es empfiehlt sich pro 25kg Universol 200g Tenso Iron ( Fa. Yara) mit in der Stammlösung aufzulösen, um die Eisenversorgung sicherzustellen und eine kräftige Laubfärbung zu erhalten.
Haben sie die technische Ausstattung nicht, empfehlen wir zur Nachdüngung (nach dem Einwurzeln in den Container) mit Osmoform (19-5-13-2Mg), ca. 1,5-2,0g/l nachzulegen.
Bei Bedarf kann auch mittels Blattdüngung gearbeitet werden, hier empfiehlt sich zu Beginn der Kultur mit Peters Professional Foliar Feed (27-15-12), in mehreren Anwendungen mit 1,0g/l zu spritzen. Zum ende der Kultur sollte dann zu Peters Professional Combi-Sol (6-18-36-3 +SpE) gewechselt werden.
Um ein zu starkes Längenwachstum zu verhindern kann man die Hortensien auch bis zu 1 Mal pro Woche mit Alar (0,1-0,4%) oder Desmel/Tilt (0,02 ? 0,03%) stauchen. Häufigkeit und eventuelle Erhöhung der Konzentration ist sehr stark von der Kultur- bzw. Klimaführung und der Witterung abhängig. Wir empfehlen daher ein langsames Herantesten an höhere Konzentrationen. Des Weiteren sollte man kurz bevor die Blütenblätter sichtbar sind mit Desmel/Tilt aufhören, da es zu Blütenverfärbungen führen kann.
Bei der Hortensientreiberei ist im Normalfall kein Pflanzenschutz nötig. Einzig Blattläuse und Botrytis können ein Problem darstellen. Gegen Blattläuse ist Pirimor Granulat recht gut verträglich und gegen Botytis hat sich Switch und Teldor bewährt. Es ist jedoch die Verträglichkeit im einzeln zu Prüfen, da der Entwicklungsstand der Pflanze entscheidend ist.
Diese Empfehlung ist in Zusammenarbeit mit der Firma ICL entstanden. Wir bitten Sie daher in Fragen zu Substratdüngung und zur Nachdüngung sich mit Ihrem zuständigen ICL-Fachberater in Verbindung zu setzen.
Wir hoffen Ihnen hiermit einen guten Start in die Hortensiensaison gegeben zu haben. Wenn Sie weitere Fragen zu den oben genannten oder andern Themen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass alles nur Empfehlungen sind und wir keine Haftung im Schadensfall sowie keine Zulassungsrechtlichen Konsequenzen übernehmen können.
This post is also available in: English